Pequin Chili

In der Welt der scharfen Gewürze gibt es einen kleinen, aber feurigen Star, der die Geschmacksknospen tanzen und manchmal auch ein wenig weinen lässt: die Pequin Chili. In Mexiko, dem Land der Sonne, Siestas und Salsas, findet man diese Chilisorte, die kleiner als ein Daumennagel ist. In Mexico essen sie Vögel. Wo isst man bitte keine Vögel. Sogar Vögel essen Vögel. Es geht ja nicht um Kühe oder um Robben. Fangen wir nochmal an.

In Mexico essen sie Vögel. Also diese kleine (pequeno span. klein) Chilisorte wird von Vögeln sehr gerne verspeist und die verbrennen sich dabei nicht mal ihren Schnabel. Vögel sind immun gegen das Capsaicin der Chilifrüchte, welches uns Menschen so viel Freude und Schmerz bereitet. Oder andersrum. Sie können ihren Kanarienvogel also ruhig mit Carolina Reaper füttern. Das kostet ihn ein müdes Lächeln.

Da Vögel die Hauptverbreiter für die Samen unserer Pequin sind, wird sie auch gerne Bird Eye Pepper genannt, dabei sieht sie einem Vogel nicht mal ähnlich.

VÖGEL ALS FEINSCHMECKER: DIE PEQUIN ALS SNACK

Herkunftstechnisch hat die Pequin eine ebenso farbenfrohe Geschichte wie ihre leuchtend rote Farbe. Sie ist eine Kultivierung der wilden Chiltepin, die nebenbei bemerkt, neben Safran und Vanille, zu den teuersten Gewürzen der Welt zählt. Mit einer stattlichen Höhe von bis zu 80 cm und einer starken Verzweigung, ist sie nicht nur eine Schönheit in der Chili-Welt, sondern auch eine produktive: bis zu 200 Früchte kann ein einzelner Busch tragen!

CHARAKTERISTIK

Diese winzigen Früchte, die von grün zu einem leuchtenden Rot reifen, sind wahre Geschmacksexplosionen. Ihre dünne Haut macht sie ideal zum Trocknen, wodurch ihr rauchiges Aroma noch intensiver wird. In ihrer frischen Form bieten sie eine Palette von fast zitrischen Paprikaaromen mit einer dezenten Rauchnote und einer Schärfe, die sich gewaschen hat.

SCHÄRFEGRAD / AROMA

Mit einem Scoville-Wert von 50.000 bis 90.000 ist die Pequin kein Kinderspiel. Sie verleiht Eintöpfen, Salsas und Saucen eine außergewöhnliche Schärfe. Und hier schließt sich der Kreis: Genauso wie sie ein Festmahl für Vögel ist, so bereichert sie auch unsere Speisen – vielleicht sogar in Kombination mit einem „gefiederten Freund“.

So steht die Pequin, die kleine, scharfe Sensation aus Mexiko, als Symbol für die Schönheit und Vielfalt der Chilis. Sie vereint Schärfe mit Geschmack, Tradition mit Moderne und bietet ein kulinarisches Erlebnis, das so vielseitig ist wie die Kultur, aus der sie stammt. Liebe Chili-Enthusiasten, wenn ihr das nächste Mal eine Pequin probiert, denkt an ihre Geschichte, ihre Reise und natürlich an die tapferen Vögel.